Sven Huber - Consilium Finanzmanagement AG - Finanz- und Versicherungsmakler Stuttgart

Alters­vorsorge mit Netto-Tarifen

Was sind Netto-Tarife und wozu ein Vermittlungshonorar?


Alte Welt, neue Welt

Nichts ist so beständig, wie die Veränderung selbst.

In allen Versicherungsbereichen (Leben, Kranken und Sach) kommen nach und nach Tarife auf den Markt, bei denen sich die Vergütung des Beraters gestalten lassen.

Daneben halten sogenannte Finanztechnologie- (Fintech), Versicherungstechnologie- (Insuretech) oder auch Rechtstechnologie- (Legaltech) Unternehmen in der Beratung ihren Einzug, den digitalen Dialog mit den Kunden zu gewährleisten, aber auch Verarbeitungsprozesse zu verschlanken und Kosten zu sparen oder auch den Informationsaustausch zu beschleunigen und weitere Mehrwerte für den Kunden darzustellen.


Vorteile von echten Nettoprodukten

 

Im Vergleich zu sogenannten Brutto-Tarifen zeichnen sich Netto-Tarife vor allem durch folgende Merkmale aus:

  • Nettoprodukte sind vollständig frei von vertrieblichen Abschlusskosten und laufenden Provisionen
  • Ohne Provision verursachen die Produkte weniger Kosten und können von Anfang an eine höhere Rendite erwirtschaften, oder einen günstigeren Beitrag darstellen
  • Sie ermöglichen eine erweiterte und transparente Beratung für den Kunden
  • Die Vergütung des Beraters erfolgt durch ein individuell vereinbartes Vermittlungshonorar zwischen Kunde und Berater
  • Bereits über 15 Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men bieten im deutschen Lebens-/Rentenversicherungsmarkt Nettoprodukte an.

Nachteile des Nettoprodukts gegenüber von Bruttoprodukten beim gleichen Anbeiter gibt es nicht. Die übrigen Produkt-Eigenschaften sind dieselben. Die Produkteigenschaften unter den Nettoanbietern unterscheiden sich sehr wohl.

Nur das separat vereinbarte Vermittlungshonorar kann sich nachteilig auswirken, wenn es zu hoch bemessen ist oder der Vertrag nach kurzer Laufzeit beendet wird. 

 

Wozu ein Vermittlungshonorar?

Nettoprodukte sind frei von Provisionen für die Abschlussberatung und die Vertragsbetreuung über die Jahre. Das Vermittlungshonorar ist die Kompensation für den Zeitaufwand und das Know-How des Beraters, für seine gute und faire Beratung dem Kunden gegenüber auch entsprechend entlohnt zu werden.

 

 

Hier ein Beispiel anhand einer fondsgebundenen Rentenversicherung!

 
Zum Zoomen bitte anklicken
 
  Bruttopolice Nettopolice
Summe der laufenden Monatsbeiträge 36.000,00 34.200,00
Einmaliger Betrag 1.440,00 -
Einmaliges Honorar* - 1.440,00
Summe Betreuungshonorar* - 1.800,00
Summe eingesetztes Kapital 37.440,00 37.440,00
Einmaliges Honorar* - 1.440,00
Summe Betreuungshonorar* - 1.800,00
Ausgabeaufschlag* - -
Kosten der Fondsanlage* 15.132,08 4.436,78
Kosten des Versicherers* 5.928,90 3.128,65
Summe der Kosten 21.060,98 10.805,43
Laufende Steuern* - -
Steuern bei Auszahlung* 4.592,32 8.819,41
Summe der Steuern 4.592,32 8.819,41
Gesamtverminderung der Ablaufleistung durch Kosten 45.837,63 27.981,73
Gesamtverminderung der Ablaufleistung durch Steuern 4.592,32 8.819,41
Ablaufleistung vor Steuern 60.358,64 78.214,55
Ablaufleistung nach Steuern 55.766,32 69.395,13
Stand: 12/2017

 

*) Diese Musterberechnung stellt eine Teillösung dar, bei der weitere Produktoptimierungen notwendig sind und dient lediglich der Veranschaulichung. Für die Musterberechnung wurden folgende Parameter gewählt: Eintrittsalter 32 Jahre, monatliche Rate 100 EUR, Laufzeit 30 Jahre, jährliche Wertentwicklung 6%.

Quelle: www.honorarkonzept.de/index.php/nettoprodukte.html 

 

Wenn es echte Nettotarife gibt, was ist dann ein unechter Nettotarif?

Manche Versicherer streichen aus ihren Kostenaufstellungen bei Nettotarifen nur den Kostenblock heraus, welcher für den Berater vorgesehen ist. Wenn dieser nun separat seine Provision als Vermittlungshonorar mit dem Kunden vereinbart, ist der oben gezeigte Mehrwert nicht vorhanden. 

 

Wie können die Kostenunterschiede zwischen Brutto- und Nettotarifen aufgezeigt werden?

Es gibt sehr gute Tools für die Beratung, womit die Kostenstrukturen von Lebens- und Rentenversicherungen, sowie von Investment-Depots in der Brutto- und Netto-Welt verglichen werden können.

Hierbei unterscheidet man sogeannte alpha-, beta-, gamma- und kappa-Kosten (Abschluss-, Beitrags-, Vermögens- und Stück-Kosten), welche nur innerhalb der Versicherungsprodukte anfallen.

Die Kosten der Investmentanlagen fallen innerhalb eines Depots, ebenso auch innerhalb der Versicherungen an. 

Die Gesamtkosten der Investmentanlage wir häufig mit der Kennzahl TER (= Total Expense Ratio) angegeben. Dahinter verbergen sich die Managementgebühren, die Depotbankgebühren und sonstige Betriebskosten für Vertrieb und Administration eines Fonds. Hierzu zählen die Kosten für die Herstellung von Fondsprospekten und der -broschüren, für Wirtschaftsprüfer und Rechenschaftsberichte, aber auch für Werbung. 

Laut BVI sind die durchschnittlichen TER für

- Aktienfonds: 1,6%

- Rentenfonds: 0,9%

- offene Immoibilienfonds: 0,7%

- Geldmarktfonds:0,5%

In der TER sind folgende Kosten nicht enthalten, welche dennoch regelmäßig anfallen.

- Ausgabeaufschlag,

- Transaktionskosten und

- perfomanceabhängige Gebühren. 

Die Kosten alleine sind jedoch kein alleiniges Entscheidungskriterium. Vielmehr helfen diese die Vergleichbarkeit der Produkte herzustellen. Über die Produkt-Leistungsfähigkeit ist damit noch nichts gesagt und auch über die Produkt-Qualität müssen weitere Aspekte berücksichtigt werden.